Frans van Mieris d. Ä.: Dame am Cembalo
- 1658
- Öl auf Holz
- Höhe: 31,6 cm
Erst ab 1732, als kaiserlicher Administrator des Herzogtums, fängt Christian Ludwig an, seine Kunstsammlungen aufzubauen – ein deutlicher Hinweis darauf, dass es sich nicht nur um eine Passion handelt, sondern dass er sich als jüngerer Bruder des regierenden (aber entmachteten) Herzogs Carl Leopold bemüht, seine Machtstellung durch Repräsentation zu stärken, wie sie einem Reichsfürsten entspricht. Er beginnt mit einem Paukenschlag – der Erwerbung eines Werkes des gefeierten Frans van Mieris d. Ä. Der minutiös vorbereitete Ankauf ist der teuerste seines Sammlerlebens.
3000 Gulden, etwa 1500 Reichstaler, kostet ihn „die Krone“, die er „auß Hollandt entführe“, wodurch er bei den konkurrierenden Liebhabern Missgunst und Jalousie (Eifersucht) erregt, wie Kammerdiener van Haften aus Den Haag meldet.
Bei ihrer Ankunft in Mecklenburg kommt die Neuerwerbung in eine dramatische Situation, denn Carl Leopold inszeniert einen Bauernaufstand gegen den jüngeren Bruder, so dass die Lieferung zunächst ins schwedisch-pommersche Barth erfolgen muss. Erst zwei Jahre darauf kann Christian Ludwig in das Schloss seiner Väter zu Schwerin einziehen.
Text: G. S.