Hans Fallada „Der eiserne Gustav“
- 1937
- Rowohlt-Verlag
- Schutzumschlag von Prof. E.M. Weiß unter Verwendung von Scherenschnitten von Ernst Moritz Engert
1937 unterschreibt Fallada einen Vertrag, nach dem er eine zwischen 1914 und 1933 spielende Familiengeschichte als Vorlage für einen Film mit Emil Jannings abzufassen hat. So entsteht der Roman „Der eiserne Gustav“, den Fallada, entgegen der Vereinbarung, bereits 1928 enden lässt: Mit der Versöhnungsfahrt des Eisernen Gustavs mit der Pferdekutsche nach Paris. Dadurch jedoch zieht er den Unmut offizieller Stellen auf sich, die den Titelhelden am Schluss des Romans als glühenden Nationalsozialisten sehen wollen.
Fallada, der nichts davon hält, „vor Tyrannenthronen“ sich „sinnlos, niemandem zum Nutzen“ und seinen „Kindern zum Schaden, abschlachten zu lassen“, arbeitet das Manuskript um und liefert einen Schluss, mit dem die Auftraggeber besser leben können und in dem die Hauptfigur empfänglich ist für die Ideen des Nationalsozialismus. Das Filmprojekt scheitert dennoch.
Text: S. K.