Holzkästchen eines sowjetischen Kriegsgefangenen
- Holz, Bast (Einlagen), Aluminium (Scharniere)
- 1943
- Breite: 21 cm
Das Holzkästchen wurde 1943 dem Peenemünder Fischer Hermann Beckerow von einem sowjetischen Kriegsgefangenen geschenkt, der häufiger von dem Fischer Nahrungsmittel bekommen hatte.
Der 2. Weltkrieg ließ den Arbeitskräftebedarf in den Peenemünder Versuchsstellen stark ansteigen. Um diesen zu decken, wurden ausländische Arbeitskräfte und Zwangsarbeiter aus Polen, Russland, Tschechien, Belgien, Italien, Holland und Frankreich verpflichtet. Ab 1943 werden Kriegsgefangenenlager für Soldaten aus Frankreich und der Sowjetunion eingerichtet. Sowjetische Kriegsgefangene arbeiten in Peenemünde nicht nur in der Produktion, sondern sind auch in Konstruktionsprozesse integriert. Ab Frühjahr 1943 gibt es daneben auch noch zwei KZ-Arbeitslager auf dem Peenemünder Versuchsgelände.
Das Kästchen ist eine Schenkung von Ilse Piel (ehem. verheiratete Beckerow).
Text: T.K.