Jean-Baptiste Oudry: Rhinozeros
- 1749
- Öl auf Leinwand
- Länge: 456 cm
Jean-Baptiste Oudry ist seit langem persönlich bekannt mit Herzog Christian Ludwig und Erbprinz Friedrich, als er ihnen die „Menagerie“ zum Kauf anbietet, Abbildungen der exotischen Tiere des französischen Königs. Am Schluss fügt er noch ein Nashornporträt hinzu, denn „letztes Jahr kam ein Rhinozeros nach Paris“. Das Tier, von seinem holländischen Besitzer, der es für Geld sehen lässt, „Jungfer Clara“ genannt, reist durch ganz Europa, von Leiden über Berlin, Breslau und Wien bis Neapel und London. Nach Schwerin kommt es nicht selbst, sondern um 1750 als lebensgroßes Gemälde.
Vielleicht hat der Herzog es sich nicht so groß vorgestellt, denn ein gutes Jahr später hängt in seiner Galerie eine getreue Kopie – wesentlich verkleinert. Das Original aber wird ins Jagdschloss nach Ludwigslust gebracht, wo es später eingerollt und deponiert wird. Es ist auch für spätere Schauräume der großherzoglichen Kunstsammlung stets zu groß und wird erst nach umfassender Restaurierung 2004 wieder gezeigt. Seitdem ist Clara das Maskottchen des Museums.
Text: G. S.