Skipnavigation Virtuelles Museum zur Geschichte Mecklenburgs und Vorpommerns

Springe direkt zu:

Menü öffnen
Lebensweise | 1950 bis 2000 | Mecklenburg-Vorpommern

Mutterkorn (Secale cornutum)

Bild
  • Schlauchpilz
  • Länge: 120cm

Begünstigt durch zu große Nässe und Wärme bilden sich zwischen den Spelzen des Roggens anstelle eines normalen Roggenkorns bräunliche Schlauchpilze. Diese Verunreinigungen riefen in früheren Zeiten Massenvergiftungen hervor. Diese waren als Brandseuche oder Krampfseuche gefürchtet. Die auch „Antoniusfeuer“ genannte Brandseuche führt mit einer starken Verengung der Blutgefäße durch die Mutterkornalkaloide häufig zu schmerzhaftem Absterben von Fingern und Zehen.

Als Folge sorgfältiger Saatauslese und Ackerpflege ist der Befall der Roggenfelder mit Mutterkorn seit dem 19. Jh. zurückgegangen. Mutterkorn hat aber auch eine nutzbare Seite. Seit Jahrhunderten ist seine wehenfördernde Wirkung bekannt. Zunächst wurde es geheim genutzt und später auch durch die Medizin entdeckt. Heute wird Mutterkorn zur Gewinnung bestimmter Alkaloide gezüchtet.

Text: A. R.

Das Originalexponat finden Sie hier:

Das Exponat bezieht sich auf:

Burg Penzlin. Museum für Alltagsmagie und Hexenverfolgung in Mecklenburg

17217 Penzlin