Philipp Otto Runge: Kupferstich Abend, Tag und Nacht
- 1803,
- Höhe: 71 ,9 cm
Im Oktober 1999 erhielten Wolgast und seine Museen von Nachkommen Philipp Otto Runges drei seiner vier Kupferstiche des Zeitenzyklus‘ geschenkt. Damit sind die ersten Originale des berühmtesten Sohnes von Wolgast zurück in seiner Geburtsstadt.
Ganz in Hafennähe ist Philipp Otto Runge am 23. Juli 1777 geboren worden. Hier verbringt er seine Kindheit. Er studiert in Kopenhagen und Dresden Malerei und Grafik und lebt bis zu seinem frühen Tod 1810 in Hamburg. Durch seine Frau Pauline und die vier Kinder lebt Runge in zahlreichen Nachkommen fort.
Er gilt heute mit seiner Kupferstichfolge „Die Zeiten“ als Begründer der Romantischen Kunst in Deutschland. Diese Grafiken versinnbildlichen mit dem Thema Werden, Wachsen und Vergehen den ewigen Kreislauf des Lebens in der Natur wie auch beim Menschen. Runge sucht dem Geheimnis des Lichts auf die Spur zu kommen und entwickelt die erste dreidimensionale Farbenlehre der deutschen Kunstgeschichte, denn die Grafikfolge war als farbige Wanddekoration gedacht. Anfang und Ende der göttlichen Schöpfung, des Lebens und der Liebe will Runge bildlich fassen. Philipp Otto Runge wendet sich mit dieser Thematik von der damals vorherrschenden Kunst der Antikenrezeption ab. Nur den Morgen kann er in Farbe realisieren. Der Tod beendet seine künstlerische Laufbahn.
Die drei Wolgaster Originale zählen zum Erstdruck von Runges Zeitenfolge.
(Museum Wolgast, Rungehaus)
Text: B. R.