Salzscheffel
- Johannes Apengheter (um 1280–um 1352)
- Bronze
- Rostock
- nach 1330
Der Rostocker Salzscheffel ist eines der zentralen Dokumente hansischer Maßgeschichte. Zu den frühesten Kompetenzen der Stadtgemeinde und des Rates gehört die Aufsicht über Gewerbe und Märkte. Um eine Übervorteilung der Käufer zu vermeiden, werden in den Städten alle Maße genormt. Zur Überprüfung dienen Eichmaße. Der Salzscheffel gehört zu den überlieferten mittelalterlichen Rostocker Maßen, die im Heiligen-Geist-Hospital am Hopfenmarkt aufbewahrt wurden.
Neben den Getreidescheffeln, die die Bedeutung Rostocks im Getreidehandel zeigen, sind ein Salz- und ein Hopfenscheffel erhalten. Inschriften nennen Entstehungsdatum und Auftraggeber. Der Haferscheffel zeigt den mecklenburgischen Stierkopf, der damals Rostocker Stadtwappen ist. Im Auftrag des Rates übernimmt ein Mönch des Hospitals gegen Entgelt das Eichen aller Scheffel. Nach der Reformation wird diese Aufgabe von einem städtischen Bediensteten, dem „Scheffelwröger“, wahrgenommen. Der Roggenscheffel war bis 1868 in Benutzung.
Text: S. St.