Schiffsmodell Dampfschiff ROSTOCK
- Maßstab: 1:100
- Länge: 105 cm
Aus einer Serie von 3000-t-Frachtern mit dem namensgebenden Typschiff KOLOMNA für die UdSSR übernimmt die Deutsche Seereederei Rostock (DSR) 1954 die Dampfer ROSTOCK und WISMAR für den Levante-Dienst. Es sind die ersten Neubauten für die 1952 gegründete Deutsche Seereederei und nach der Außerdienststellung der VORWÄRTS im April 1954 zugleich die einzigen Schiffe der DDR-Handelsflotte.
Das Schiff hat vier Laderäume und kann etwa 3.000 t Stückgut bzw. Schüttgut laden. Das Ladegeschirr besteht aus zehn 5-t-Leichtgutbäumen sowie einem 15-t-und einem 35-t-Schwergutbaum. Es gibt 13 Ein-Mann-Kammern, 17 Zwei-Mann-Kammern und eine Sechs-Mann-Kabine. Trotz der Mechanisierung ist die Besatzungsstärke mit 48 Mann außerordentlich hoch, der Aktionsradius mit 3.000 Seemeilen hingegen zu klein.
Häufig wird zusätzlich Kohle an Deck gebunkert, um den Aktionsradius zu erhöhen. Größter Nachteil ist der hohe Brennstoffverbrauch. Bei der Ausrüstung steht die Zulieferindustrie in der DDR erst am Anfang ihrer Entwicklung. Häufige Schäden an der Bekohlungs- und an der Kesselanlage werden unter großem Aufwand mit bordeigenen Kräften behoben. Auf ihrer zweiten Reise nach Alexandria – ihrem eigentlichen Fahrgebiet – im Winter 1954 passiert die ROSTOCK als erstes DDR-Schiff überhaupt den Nord-Ostsee-Kanal, den Englischen Kanal und Gibraltar. Nach zehnjährigem Einsatz werden die ROSTOCK und die WISMAR 1965 an eine griechische Reederei verkauft. Ab 1968 umbenannt in LION OF SHARONEA und seit 1978 in Piräus aufgelegt, erfüllt sich im April 1984 mit dem Verschrotten auf der griechischen Insel Salamis das Schicksal der ROSTOCK.
Text: P. DC.