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Handwerk und Industrie | 1900 bis 1950 | Mecklenburg-Vorpommern

Schlüssel mit Firmenlogo der Warnowwerft

Schlüssel mit Firmenlogo der Warnowwerft
360° Ansicht
  • 1949
  • Länge: 65 cm

Auf dem Areal der vormaligen Krögerwerft in Rostock-Warnemünde und Flächen der benachbarten und zum Teil schon demontierten ARADO-Flugzeugwerke beginnt nach dem Zweiten Weltkrieg in der „Bootswerft Warnemünde“ wieder der Bootsbau. Anfangs werden kleinere Einheiten repariert. 1946 beginnt die Serienfertigung von 17-m-Fischkuttern. Ab dem 1. August 1948 trägt die Werft den Namen VEB Warnowwerft Warnemünde. Der Schlüssel wird am 1. Mai 1949 bei der Einweihung der ersten neu errichteten Produktionshalle „Halle 1“ von den bauausführenden Firmen an die Leitung der Warnowwerft übergeben.

Vorübergehend der Schiffsreparaturwerft Wismar angeschlossen, wird die Bootswerft Warnemünde 1947 auf Befehl der SMAD wieder selbständig und der Vereinigung Volkseigener Werften (VVW) in Rostock unterstellt. Die Belegschaft besteht zumeist aus Angehörigen der ehemaligen Krögerwerft und der zerstörten und demontierten Flugzeugfabriken. 1947 kommen zahlreiche Fachkräfte aus den Oderwerken in Stettin und „Umsiedler“ hinzu. Mit dem SMAD-Befehl Nr. 112 vom 23. Juni 1948 wird der Betrieb als eigenständig in die Vereinigung Volkseigener Werften (VVW) eingegliedert.

1949 sind auf der Werft schon 3.436 Mitarbeiter beschäftigt, die Zahl steigt bis 1954 auf 9.634. Das Produktionsprofil wird entsprechend den Beschlüssen des Potsdamer Abkommens von 1945 fast ausschließlich auf Reparationsleistungen für die Sowjetunion ausgerichtet. Für die im Zweiten Weltkrieg erlittenen Schäden forderte die Sowjetunion Wiedergutmachung vor allem in materieller Form. Nach ersten Verhandlungen schon im Februar 1945 wird am 14. Januar 1946 durch die alliierten Siegermächte das „Pariser Reparationsabkommen“ geschlossen. Darin sind die Ansprüche der einzelnen Staaten festgelegt. Die sowjetischen Forderungen sollen aus der Sowjetischen Besatzungszone gedeckt werden. Zunächst werden Industriebetriebe demontiert und per Eisenbahn in die Sowjetunion versandt. Die Mehrzahl der demontierten Industrieanlagen wird jedoch in der Sowjetunion nie in Betrieb genommen. Ab Mitte 1946 werden verbliebene Großbetriebe in sowjetisches Eigentum überführt oder als Sowjetische Aktiengesellschaften neu gegründet. Diese Betriebe dienen hauptsächlich der Erfüllung der Reparationsleistungen. Nach dem Volksaufstand am 17. Juni 1953 werden die Betriebe durch die Sowjetunion an die DDR übergeben.

Text: P. DC.

Das Originalexponat finden Sie hier:

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