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Lebensweise | 1850 bis 1900 | Mecklenburg bis 1945

Schulzenhorn

Bild
360° Ansicht
  • Rinderhorn
  • um 1900
  • Länge: ca. 30 cm

Schulzenhörner waren die Alarmhörner der Dörfer. Ihr Ton ist dumpf und erinnert an ein Nebelhorn. Meist bestehen die noch erhaltenen Hörner aus abgesägten Kuhhörnern, die zusätzlich mit Ritzzeichnungen verziert und datiert sind. Sie sind die Würdezeichen des Dorfschulzen, des Ortsvorstehers. In einigen bekannten Fällen hing auch ein Schulzenhorn gut sichtbar an der Schauseite des Giebels vom Bauernhaus, um dem Gast die Würde des Hauses zu zeigen. Schulzenhörner zeugen vom Ansehen des Amtes eines Dorfschulzen im 18. und 19. Jahrhundert, das meist mit der Hofstelle Nummer 1 (Hufe I.) in der Familie weitervererbt wurde.

Der Schulze hat auch herzogliche Bestimmungen und deren Ausführung bekanntzugeben. Zudem hat er in einigen Dörfern des Fürstentums Ratzeburgs die niederen Gerichte abzuhalten und den Gerichtsherren zu verköstigen. Für diese Leistungen stehen dem Schulzen zusätzliche freie Erträge aus der Dorffeldmark zu. Ein neuer Schulze hat nach Ableben des Vorgängers oder bei der Übergabe der Hofstelle an den Sohn den Schulzeneid zu leisten und fortab für das Beste im Dorf und des Landesherrn zu sorgen.

Text: O. B.

Das Originalexponat finden Sie hier:

Volkskundemuseum Schönberger Land

Das Exponat bezieht sich auf:

Kontakt

Volkskundemuseum Schönberg

Am Markt 1
23923 Schönberg