Thronsaal Schloss Schwerin
Dem Vorbild Napoleons im Pariser Tuilerienschloss folgend, werden Thronappartements nach 1800 auch für Residenzschlösser deutscher Fürsten unverzichtbar. Das Schweriner Schloss verfügt heute über das einzige erhaltene Beispiel. End- und Höhepunkt der Raumfolge ist der prachtvolle, von Friedrich August Stüler entworfene Thronsaal. Das ausgefeilte Bildprogramm entwickelte der Hofarchivar Christian Friedrich Lisch. Es feiert gleichermaßen den Regenten wie das Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin. Allegorische Figuren verkörpern als Gemälde oder Skulpturen religiöse und Herrschertugenden.
Sie illustrieren damit das zeittypische Bündnis von „Thron und Altar“, also die wechselseitige Unterstützung von Religion und politischer Macht. Symbolisch für Mecklenburg stehen dessen Haupterwerbszweige sowie die einzelnen Landes- und Städtewappen. Tugenddarstellungen schmücken die vergoldeten Gusseisentüren.
Thronbaldachin und barocken Thronsessel flankieren Ganzfigurenporträts des Bauherrn Großherzog Friedrich Franz II. und seiner ersten Gemahlin Auguste. Das kunstvolle Tafelparkett ist hier besonders aufwändig auch mit Metall- und Schildpatteinlagen gestaltet.
Text: R. We.