Walther Preik (geb. 1932): Dreibeiniger Hase
- Bronze
- 2009
- Höhe: 15 cm
Im christlichen Glauben verkörpern dreibeinige Tiere die teuflische Störung der christlichen Schöpfung. Hexen verwandeln sich in „dreibeinige“ Hasen und richten Schaden an.
In der romantisch erfundenen deutschen Mythologie wird die Mondgöttin Holda am Himmel von einem Zug Hasen begleitet. Erscheinungen am Nachthimmel sollen Jagdgesellschaften unnatürlicher Wesen sein. In Wolken werden Hexen gesehen, die sich als Hasen versammeln und Tänze aufführen. Im Zickzack des Blitzes findet die Phantasie eine Übereinstimmung mit dem Kreuz- und Querspringen und Hoppeln des Hasen. In den „Chaosnächten“ zwischen dem 25. Dezember und 6. Januar (Dreikönigstag) reisen Hexen gern als dreibeinige Hasen im Gefolge des „Wilden Heeres“ durch die Lüfte.
Der Hase des Warener Bildhauers Walther Preik ist seinen Verfolgern entkommen. Preik hat sich von Themen des mecklenburgischen Volkskundlers Richard Wossidlo (1859–1939) zu einer Bearbeitung regionaler Motive anregen lassen.
Text: A. R.