Vor gut einhundert Jahren, fünf Tage nachdem Kaiser Willhelm II. in Berlin auf den Thron verzichtet hatte, ging auch in den beiden mecklenburgischen Großherzogtümern die Monarchie zu Ende. Großherzog Friedrich Franz IV. dankte als einer der letzten im Deutschen Reich regierenden Fürsten am 14. November 1918 ab. Damit endete eine jahrhundertealte Herrschaft, an deren Anfang im 12. Jahrhundert der slawische Fürst Niklot und sein Sohn Pribislaw gestanden hatten. Das Haus Mecklenburg hatte über 800 Jahre regiert – deutlich länger als die Hohenzollern in Preußen bzw. in der preußischen Provinz Pommern.
Abdankungsurkunde von Friedrich Franz IV., 14.11.1918
"Schwerin, d. 14.November 1918
Auf Beschluß des Ministeriums erkläre ich hierdurch, daß ich für mich und mein Haus auf den großherzoglichen Thron von Mecklenburg-Schwerin verzichte. Ich entbinde zugleich alle Beamten ihres auf mich geleisteten Eides und bitte sie, im Amte zu verbleiben und ihre Dienste der Volksregierung zum Besten von Volk und Vaterland weiterhin zur Verfügung zu stellen.
Friedrich Franz
Dr. Wendorff Dethloff Erdmann
Sivkovich F. Starosson"