Die Herrschaft der Arbeiter- und Soldtenräte ging relativ schnell zu Ende. Wahlen zu verfassunggebenden Versammlungen wurden sowohl reichsweit als auch in den einzelnen Ländern bzw. Freistaaten vorbereitet.
Im Vorfeld der Wahlen bilden sich auch neue Parteien.
So wird in der Stralsundischen Zeitung vom 15. Dezember 1918 zur Gründung eines Kreisverbandes der Deutschnationalen Volkpartei aufgerufen.
Die Wahl zur verfassungsgebenden Versammlung des neuen Freistaates Mecklenburg-Strelitz fand am 18. Dezember 1918 statt, in Mecklenburg-Schwerin und Preußen folgten die Wahlen am 26. Januar 1919, eine Woche nach der reichsweiten Wahl.
In der Greifswalder Zeitung vom 28. Januar 1919 werden die Ergebnisse für die Stadt und den Kreis Greifswald bekanntgegeben: Hier – wie in ganz Preußen sowie in Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz – liegt die Sozialdemokratische Mehrheitspartei vorn. Aber anders als im gesamten Freistaat Preußen kommt in Greifswald die konservative DNVP auf den zweiten Platz. Landesweit war sie nur die viertstärkste Kraft.
Ein Indiz dafür, dass sich Deutschland nach den Wahlen zu den verfassunggebenden Versammlungen nicht in ruhigem Fahrwasser befand, ist eine Anzeige aus der Greifswalder Zeitung vom 31. Januar 1919. Das "Freiwillige Landes-Jäger-Korps" – auch bekannt als Freikorps Maercker – sucht Verstärkung. "Alte Frontsoldaten" sollen helfen, das Vaterland zu retten.
Mit der Abdankung 1918 hatte Großherzog Friedrich Franz IV. keine politische Funktion mehr. Anders als Wilhelm II. ging er aber nicht ins Exil, sondern lebte bis 1945 in Mecklenburg.
Das Foto zeigt Friedrich Franz IV. mit seiner Frau und dem ältesten Sohn in Ludwiglust. Das Schloss war im Besitz der Familie geblieben.
Erinnerung an die Geschichte: Ein Großdenkmal in Rostock
Im Rostocker Stadthafen steht seit dem Jahr 1977 eine monumenale Plastik, die an die Vorgeschichte der Novemberrevolution erinnert. Die "Gedenkstätte revolutionärer Matrosen" ist Menschen gewidmet, die im Eintreten für gesellschaftliche Veränderung ihr Leben ließen. Ein zweites, inhaltlich vergleichbares, aber deutlich kleineres Denkmal stand in Dranske auf der Insel Rügen. Heute ist es im Militärmuseum Dresden zu sehen.