Im Mittelalter hatten sich antike griechische und römische Handschriften überliefert. Sie wurden übersetzt und bildeten zusammen mit der Bibel und anderen religiösen Schriften die Grundlage für die Dichtkunst des 14. und 15. Jahrhunderts. Fahrendes Volk trug singend oder komödiantisch zur Verbreitung von Gedichten, Fabeln und Liedern bei.
Mit der drucktechnischen Vervielfältigung schöngeistiger Werke erreichten Autoren zu Lebzeiten ein breiteres Publikum. Zugleich gewannen sie an Verfügungsmacht über ihre Texte. Eine neue Buchgestaltung mit Titelblatt (Angabe von Autor, Titel, Druckort und -jahr) setzte sich allmählich durch und ermöglichte die individuelle Zurechnung des Textes zu einem Autor. Damit zusammenhängend entstanden im 18. Jahrhundert weltliche Zensur und erste Rechte zum Schutz vor Raubdrucken.