Neben der Agrarwirtschaft, die in Mecklenburg bis ins 19. Jahrhundert dominant war, gewannen in den Städten Handwerk, Gewerbe und Handel langsam an Bedeutung. Die gewerbliche Entwicklung führte zur Etablierung von Buchdruckereien in kleineren Städten. Sie lieferten Vordrucke für die innere Organisation, die Buchhaltung und den Geschäftsverkehr von Unternehmen. Mit Werbeblättern und Warenkatalogen wurden Produkte einer kaufrelevanten Öffentlichkeit angeboten. In Anzeigenblättern und kommunalen Adressbüchern informierten Unternehmen ab der Mitte des 18. Jahrhunderts über ihre Dienstleistungen und Warenangebote. Gedruckte Werbung erlangte im 20. Jahrhundert für Unternehmen existenziellen Stellenwert – wer nicht wirbt, stirbt!
Ein wirtschaftsnahes Rechenbuch
Der Schweriner Rechenlehrer D. T. Jonas ließ 1840 sein handliches, inhaltlich anspruchsvolles und in 39 Abschnitte gegliedertes Lehrbuch der Rechenkunst bei F. W. von Cossel in Wismar drucken. Es wurde 1851 bei Kürschner in Schwerin noch einmal aufgelegt. Jonas, von dem weitere Publikationen über wirtschafts-mathematische Themen vorliegen, war der Sohn des "Schutzjuden" Jonas Levin, dem der Handel mit Waren in Schwerin gestattet war.