Vor dem allgemeinen Siegeszug der Presse verbreiteten sich Neuigkeiten aus aller Welt vor allem durch Reisende, z.B. solche, die auf Wanderschaft predigten, Fernhandel trieben oder über die Lande fahrend zunftlose Handwerksdienste anboten. 1605 erschien in Straßburg die erste Zeitung, „Relation“ genannt. Für Mecklenburg ist der erste Zeitungsdruck aus Güstrow im Jahr 1620 überliefert – aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges. Um 1700 wurden in Deutschland in rund 80 Städten etwa 200 Zeitungen gedruckt, die etwa 200.000 Menschen erreichten. 100 Jahre später versorgten rund 300.000 Zeitungsexemplare ein lesendes bzw. zuhörendes Publikum von rund 3 Millionen mit Neuigkeiten. Regelmäßig und dauerhaft erscheinende Zeitungen etablierten sich in Mecklenburg im 18. Jahrhundert.
Der hier dargestellte Druck gilt als älteste Zeitung aus dem Herzogtum Mecklenburg. Sie enthält auf acht Seiten Nachrichten über europäische Kriegsschauplätze sowie eine Ordnung des Brandenburgischen Markgrafen Georg Wilhelm zur Durchführung und zum Inhalt der am 1. März 1620 zu haltenden Predigten. Regelmäßig erscheinende Zeitungen mit Nachrichten und Annoncenteil entwickelten sich in Mecklenburg erst ab Mitte des 18. Jahrhunderts.
Gelehrte Nachrichten dienten v.a. dem Austausch von Informationen über wissenschaftliche Erkenntnisse und Meinungen. Dieses wöchentliche Druckwerk enthielt Rezensionen von Gelehrten der Universitäten Rostock und (ab 1761) Bützow.