Skipnavigation Virtuelles Museum zur Geschichte Mecklenburgs und Vorpommerns

Springe direkt zu:

Menü öffnen

Fahrzeugindustrie und Fremdenverkehr

Bild
Heinkel He 111 in Warnemünde 1936

1902 wird die Mecklenburgische Handelskammer gegründet. Der Großschiffbau ist auf stählerne Dampfer umgestellt und die Neptunwerft größter Industriebetrieb im Land. Der Fremdenverkehr entfaltet sich extensiv seit der Jahrhundertwende.
Der Erste Weltkrieg beschränkt den Außenhandel. Handelsschiffe werden gekapert, beschlagnahmt oder versenkt. Im Hinterland sterben Handwerksbetriebe. In Schwerin prosperieren die Fokker-Flugzeugwerke.
Die Nachkriegsindustrie konzentriert sich in fünf Großbetrieben. Das Handwerk wird Dienstleister. Weitere Arbeitsplätze bieten Handel, Hotels und Gaststätten. 1922 entstehen die Ernst-Heinkel-Flugzeugwerke in Warnemünde. Die Erwerbslosigkeit 1929 ist mit 14 % auf die Städte konzentriert. Klein- und Mittelbetriebe schließen.

Der Nationalsozialismus fördert flächendeckend die Flugzeugindustrie. Dem Arbeitskräftemangel mit Kriegsbeginn 1939 sollen Gefangene, Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge abhelfen.
Im Herbst 1945 werden alle Rüstungsbetriebe demontiert und in Eigeninitiative lebensnotwendige Dinge produziert. Nahrungsmittelindustrie, Energie- und Wasserbetriebe erholen sich langsam. Es entstehen etwa 5 000 Handwerksfirmen. Die Werftindustrie startet mit dem Personal der Flugzeugindustrie neu. Das Bauwesen erhält nach Aufräumungsarbeiten um 1947 starken Aufschwung.

Aktie der Eisenbahn-Gesellschaft Stralsund-Tribsees 1000 Mk 1900
Aktie der Eisenbahngesellschaft Stralsund-Tribsees 1900

Die Konfektionsindustrie erreicht in Stettin bis 1914 eine deutsche Spitzenposition. Die Vulcan AG wird zum größten Stahlschiffbauer.
Der Fremdenverkehr macht Rügen und Usedom zur „Badewanne“ der Berliner. Swinemünde wird größtes deutsches Ostseebad, das 1913 über 40 000 Gäste zählt.

1914 wird der Großschifffahrtsweg Berlin–Stettin eröffnet.

Handelsschiffe werden im Ersten Weltkrieg beschlagnahmt oder versenkt. Die Vulcan-Werft und die Oder-Werft in Stettin bauen Kriegsschiffe. Die Textilindustrie näht Uniformen. In Torgelow werden Granaten gedreht. Die „Luft-Fahrzeug-Gesellschaft“ (LFG) baut ab 1917 bei Stralsund Seeaufklärer.

Die Nachkriegswirtschaft konzentriert sich in Großbetrieben. Handwerk, Handel, Hotels und Gaststätten sind Dienstleister. Die Krise trifft Landwirtschaft und Industrie. Von vier vorpommerschen Werften überlebt nur die Oderwerft. Die Vulcan-Werft schließt 1927.

Der Rügendamm wird als Prestigeobjekt der Nationalsozialisten 1936 für die Eisenbahn und ein Jahr später für die Straße freigegeben.

Zentren des Flugzeugbaus entstehen in Tutow, Stralsund und Anklam. Die Heinkel-Flugzeugwerke errichten Werke in Pütnitz und Barth. Peenemünde wird mit der Heeres- und Luftwaffenversuchsanstalt zum Technologiezentrum für Sprengstoffraketen. In allen Werken leisten Häftlinge Zwangsarbeit.

Im Herbst 1945 werden die Rüstungsbetriebe demontiert. Nahrungsmittelindustrie, Energie- und Wasserbetriebe erholen sich langsam. Es entstehen etwa 5 000 Handwerksfirmen. Die Werften starten mit dem Personal der Flugzeugindustrie neu. Das Bauwesen erhält nach Aufräumungsarbeiten um 1947 starken Aufschwung.

Erfahre mehr über die Zeit