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Agrarkrise und Auswanderung

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Bäuerin und Bauer auf Poel um 1810

Napoleon verhängt ein Verbot für Getreideexporte. Die Preise sinken. Die Rinderpest vernichtet 1810 große Viehbestände. Die folgende Agrarkrise bringt eine erhebliche Fluktuation unter den Gutsbesitzern mit sich, die erst um 1840 abflaut.

1817 gründen Gutsbesitzer den „Patriotischen Verein“ (Patriotischer Verein). Er setzt sich für Neuerungen in der Viehzucht und im Ackerbau ein.

1819 wird die Leibeigenschaft für Mecklenburg aufgehoben. Im Domanium wird die Verordnung bis 1824 durchgesetzt. In ritterschaftlichen Gebieten ist die Umsetzung erst 1860 abgeschlossen (Ritterschaft). Die freien Landarbeiter wandern massenhaft nach Übersee aus.

Ernst Moritz Arndt, Versuch einer Geschichte der Leibeigenschaft in Pommern und Rügen 1803
Ernst Moritz Arndt, Versuch einer Geschichte der Leibeigenschaft in Pommern und Rügen 1803

König Gustav IV. Adolf hebt 1806 die landständische Verfassung auf. Ihm schwebt ein Vierständestaat vor, in dem Bauern Vertreter in den Landtag entsenden sollen. Staatsgüter sollen an Bauern übergeben werden. 1810 wird die Leibeigenschaft aufgehoben. Die Reform scheitert mit der Besetzung des Landes durch Napoleon, der auch ein Verbot für Getreideexporte verhängt. Die Preise sinken.

In Preußisch-Pommern wehrt sich die Ritterschaft gegen die Agrarreformen von 1807 und 1811 und den intensiven bäuerlichen Landausbaus durch Siedler überwiegend aus Schwedisch-Pommern und Mecklenburg.

Von verbesserten Verkehrswegen nach 1815 profitieren auch die Landwirte. Fruchtwechsel löst die Dreifelderwirtschaft ab. Die Viehwirtschaft wächst. Güter können von bürgerlichen Eigentümern erworben werden. Durch den Freikauf aus der Leibeigenschaft verlieren Bauern ihr Land und werden zu Tagelöhnern.

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