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Bürgerliches Wohnen und Wasserheilanstalten

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Bürgerfamilie, Sternberg 1836

Glücksspiel, Prostitution und Kriminalität nehmen in der Franzosenzeit (1806 – 1813) ein erschreckendes Ausmaß an. Von Räuberbanden wird aus Tarnow, Boizenburg, Grabow, Neustadt/Glewe oder Parchim berichtet. Die Landbevölkerung findet sich in ihrer Verunsicherung durch das Erscheinen eines Kometen im Herbst 1811 bestätigt.

Andererseits entwickelt das Biedermeier nach der Befreiung eine neue auf Wohlbefinden orientierte bürgerliche Wohnkultur.

Lauterbach, Badehaus Goor
Badehaus Goor in Lauterbach auf der Insel Rügen

Das Schicksal des Johann Woyzeck von Georg Büchner, der sozial entwurzelt nach einem Soldatenleben in der Franzosenzeit (1806 – 1813) zum Mörder wird, hat seine reale Basis in Stralsund und Stettin.

Nationalitäten vermischen sich in Pommern. Der Mailänder Gaetano Medini erhält Stralsunder Bürgerrecht, heiratet eine Schwedin und übernimmt 1811 die Wirtschaft der "Stralsunder Ressource-Gesellschaft", einem geselligen Verein wirtschaftlich selbständiger Herren. Das Biedermeier entwickelt eine neue auf Wohlbefinden orientierte bürgerliche Wohnkultur.

Nach dem Anschluss an Preußen wird viel für die Integration der Bewohner "in der traurigsten Provinz Preußens" unternommen.

Heilung suchen die Menschen in Wasserheilanstalten, wie in der von Gustav Wilhelm Scharlau in Stettin. Oberforstmeister Georg von Bülow baut in Heringsdorf ein Logierhaus. Er ist Begründer des kaiserlichen Badeortes. "Heringsdorf" ist eine Wortschöpfung des Kronprinzen Friedrich Wilhelm im Jahre 1820.

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