Lehrer und Pastoren gründen plattdeutsche Vereine und 1906 den Mecklenburgischen Heimatbund. „Veranstaltungsbrauchtum“ wird Mode.
Der „Kohlrübenwinter“ 1916/17 führt im Weltkrieg zu spontanen Hungerunruhen.
In der Weimarer Republik zeugen Kinos, Jazz und Tanz von städtisch-aufgeschlossener Atmosphäre. Heimatvereine agieren zwischen Fürstentreue, nationalistischem Spiritismus, Heimattümelei und wissenschaftlicher Volkskunde. Urlaub wird Normalität.
Trotz Diktatur ist der sichere Arbeitsplatz entscheidend für die positive Haltung zum Nationalsozialismus. „Germanische Lichtsehnsucht“ wird mystifiziert.
Die Kriegstoten und die Evakuierung ausgebombter Hamburger und Berliner nach Mecklenburg führen zur Demoralisierung und die Hoffnung auf ein Ende des Zweiten Weltkrieges. Desinformation und Angst mischen sich 1945 mit Panik und Gewalt. Vergewaltigungen und Plünderungen durch die Rote Armee sind traumatisierend. Wohnungsnot und Hunger kennzeichnen die ersten Nachkriegsjahre.