1952 werden aus Mecklenburg die Bezirke Rostock, Schwerin und Neubrandenburg. Die politische Macht üben Bezirksleitungen der SED aus. Räte der Bezirke und Kreise sind ausführende Organe. 1958 bis 1975 findet im Bezirk Rostock die Ostseewoche der Ostseeländer statt. Hintergrund ist das Ringen der DDR um internationale völkerrechtliche Anerkennung. 1958 entsteht die "Grenzbrigade Küste", die 1961 Teil der "Grenztruppen der NVA" wird. Das MfS (Ministerium für Staatssicherheit) kontrolliert die Grenzübergänge und überwacht die Bevölkerung.
Die SED fordert 1952 Produktionsgenossenschaften (LPG). Das endet 1960 in der Zwangskollektivierung. 1953 werden über 500 Hotel- und Pensionsbesitzer enteignet. Hohe Investitionen gehen in Schiffbau und Schifffahrt. Die Universität erhält eine Schiffbautechnische Fakultät. In Kreisstädten wird Nahrungsmittelindustrie angesiedelt. Die drei Nordbezirke sollen "Industrie-Agrar-Bezirke" werden. Die letzten Privatbetriebe werden 1973 verstaatlicht. 1972 erreicht die Gästezahl jährlich im Ostseebezirk die Zwei-Millionen-Grenze.
Demonstrationen gegen die SED-Politik formieren sich ab 19.10.1989 im Anschluss an Friedensgebete. Erste demokratische Foren sind kommunale Runde Tische. Parallel wandelt sich die Parteienlandschaft. Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern wird 1990 gebildet und Schwerin Landeshauptstadt. Die ersten beiden Regierungen führt die CDU. Seitdem stellt die SPD die Ministerpräsidenten.
Die Demokratie führt zu einer neuen politischen Kultur und persönlicher Freiheit, aber auch zu Vereinzelung und Vorteilsdenken. In der Marktwirtschaft driften die Küstenregion mit produzierendem Gewerbe und prosperierendem Tourismus und der wirtschaftlich schwache Südosten auseinander. Die letzte DDR-Volkskammer stellt 1990 auf dem Lande das Privateigentum am Boden wieder her. Die Zahl landwirtschaftlich Beschäftigter sinkt in Mecklenburg-Vorpommern um 75 %. Neu- und Wiedereinrichter übernehmen die Betriebe.