Der Brauch vom Beschenken geht auf Martin Luther zurück, der das Familienfest 1535 als Alternative zu den Gaben am Nikolaustag propagiert. Die Kinder sollten auf die Geburt Christi orientiert werden und keine anderen Heiligen ehren. Die Präsente symbolisieren nun die Freude über Jesus Christus als Gottesgeschenk.
Die Verweltlichung des Weihnachtsfestes erreicht in der DDR ihren Höhepunkt. Christi Geburt wird nur noch in der Kirche und in christlichen Familien gefeiert. Allerdings sind Weihnachtsmessen auch von Atheisten stark besucht. Diese Situation verändert sich nach 1989 kaum.
Inszenierung eines Gabentisches
Die Auswahl in „Müllers Weihnachtsstube“ (große Bilder oben und links sowie vergrößerbares Bild rechts) zeigt mögliche Geschenke für Erwachsene und Kinder um 1930. Für die Kinder sind es Bücher und Spiele. Die Erwachsenen werden mit mehr oder weniger praktischen Dingen beschenkt. Schuhe, eine Sammeltasse oder eine Thermoskaffeekanne stehen neben modernen technischen Errungenschaften wie elektrischen Baumkerzen und einem Diaprojektor. Lebkuchen und Äpfel sind die obligaten Zutaten auf dem Gabentisch. Der Weihnachtsmann ist Dekoration.